Mit sozialen Innovationen wird das Ziel verfolgt, die Lebensqualität in Europa zu erhöhen, indem Arbeitsbedingungen, die Bildung, das Gemeinwesen und die Gesundheit verbessert oder kritische Probleme wie Armut und Diskriminierung angegangen werden. Durch die Einbeziehung öffentlicher Stellen, der Zivilgesellschaft sowie von Hochschulen und Unternehmen kann Europa neue Lösungen für tief verwurzelte Probleme finden, denen unsere Gesellschaft gegenübersteht.
ESF+ – Unterstützung sozialer Innovationen
Der Europäische Sozialfonds+ (ESF+) wird soziale Innovationen auch weiterhin mit zahlreichen Maßnahmen unterstützen. Die Mitgliedstaaten sind aufgefordert, soziale Innovationen mit ESF-Mitteln durch gezielte Maßnahmen in ihrem eigenen nationalen bzw. regionalen Kontext zu fördern.
Neben den Tätigkeiten der Mitgliedstaaten sind die folgenden Maßnahmen auf EU-Ebene auf soziale Innovationen ausgerichtet:
ESF Soziale Innovation+
Mit 197 Mio. EUR wird diese neue Initiative EU-weite, länderübergreifende Projekte umfassen, um innovative Lösungen zu entwickeln, zu replizieren und in einem größeren Umfang umzusetzen. Sie wird zudem ein Europäisches Kompetenzzentrum für soziale Innovation einrichten, das geeignete Instrumente und Verfahren für soziale Innovationen sammeln, bewerten, entwickeln, validieren und verbreiten wird. Die Initiative wird es ESF-Verwaltungsbehörden und anderen relevanten Interessenträgern ermöglichen, voneinander zu lernen, Kapazitäten aufzubauen sowie Kontakte zu knüpfen und Beziehungen zu pflegen.
Plattform für transnationale Zusammenarbeit
Die Plattform dient als Übergangslösung, bis das Europäische Kompetenzzentrum für soziale Innovation einsatzfähig ist. Auf ihr können die Verwaltungsstellen gewonnene Erkenntnisse festhalten und Informationen austauschen. Neben dem Vorantreiben von sozialen Innovationen werden auf der Plattform auch praxisbezogene Gemeinschaften zu den folgenden Themenbereichen aufgebaut:
- Beschäftigung, Bildung und Qualifikationen
- Soziale Inklusion
- Ergebnisorientierte Verwaltung
Datenbank für soziale Innovationen
Derzeit wird eine neue Datenbank für soziale Innovationen entwickelt, um Initiativen für soziale Innovationen mehr Sichtbarkeit zu verschaffen, bewährte Verfahren zu verbreiten und den Aufbau von Partnerschaften zu erleichtern.
Wenn die Datenbank im Herbst 2021 an den Start geht, wird sie 100 durch nationale oder EU-Mittel finanzierte Fallstudien sowie weitere ergänzende Informationen von Verwaltungsbehörden und Projektbegünstigten umfassen. Im Laufe der Zeit wird das Europäische Kompetenzzentrum für soziale Innovation die Datenbank weiter füllen und pflegen.
Nationale Kompetenzzentren für soziale Innovation
Ab Mai 2021 werden sich sechs Projekte zwei Jahre lang damit beschäftigen, nationale Kompetenzzentren für soziale Innovation in nahezu allen Mitgliedstaaten aufzubauen. Diese Zentren werden die Verwaltungsstellen dabei unterstützen, Maßnahmen für soziale Innovationen zu planen und umzusetzen. Darüber hinaus werden sie Organisationen vor Ort beim Aufbau von Kapazitäten und dem Knüpfen von Kontakten helfen.
EaSI-Komponente des ESF+
Auch im Rahmen der Komponente Beschäftigung und soziale Innovation (EaSI) des ESF+ werden soziale Innovationen gefördert. In diesem Zusammenhang ergehen Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen für EU-weite soziale Erprobungen, um die Umsetzung der Europäischen Säule sozialer Rechte zu unterstützen und auf die sich abzeichnenden Bedürfnisse vor Ort einzugehen.